Mittwoch, 9. Oktober 2024

Slowflower Bewegung


 Ich habe die SlowFlower-Bewegung „entdeckt“.

 Sagen wir es mal so: ein Gefühl, eine Idee, eine Gegenbewegung wird neu definiert. Zum Glück. Ich bin begeistert über diese Bewegung. Sie wird getragen durch die junge Generation. Sie nutzen die Erde und das Internet für die Achtung gegenüber unseren Pflanzen.

Es ist wunderbar zu sehen, dass sich auf diesem Gebiet seit Jahren in der jüngeren Generation etwas so großartiges entwickeln hat. Ein besseres Verständnis für unsere Kulturblumen oder der langen Tradition Freude an Schnittblumen und Zimmerpflanzen neu zu definieren.

Natürlich wurde immer schon über die Massenware Schnittblumen, besonders über die Rose, geschrieben und gezetert. Die wirklich schlimmen Produktionsweisen in den Herkunftsländern werden angeprangert. Kinderarbeit und Frauenarbeit unter den Methoden, die eher an Sklavenarbeit erinnern anstatt „Freude mit Blumen“ zu produzieren. Geändert hat sich in den letzten Jahrzehnten allzu viel nicht. Das erste Mal hatte ich nach der Wende einen Beitrag über die Rosen-Produktion (Zucht kann man es nicht nennen.) gesehen. Ich war so entsetzt, dass ich allen verbot, mir gekaufte Blumen zu schenken. Ganz Besonders im Winter hatte ich ein schlechtes Gewissen. Es passt einfach nicht in unserem Jahreskreislauf Sommerblumen in einem Strauß aus allen Teilen der Welt zu besitzen.

Abgesehen davon, dass ich nicht lange Freude an ihnen hatte. Der Strauß sah am nächsten Tag trostlos aus. Die Hälfte verwelkt, hingen sie in der Vase ohne jemals ihre wahre Schönheit zu entfalten. Der Duft fehlte ihnen und der Sommerwind.

In meiner Kindheit und Jugend gab es noch viele Gärtnereien. Sie waren nicht groß. Auf dem Gelände der Gärtnerei standen Erdgewächshäuser. Man ging ein paar ausgetretene Stufen hinunter, öffnete die Holztür mit Glasfenster und trat in eine andere Welt. Im Februar duftete die Erde schon nach Frühling. Es war angenehm warm im Vergleich zu draußen. Licht viel durch die Glasfenster von oben. Auf den Tischen standen die ersten angezogenen Pflanzen oder viele Topfpflanzen. Besonders haben mich die Alpenveilchentöpfe angezogen. Große, alte Knollen mit vielen Blüten und Blätter standen dort. Einige dufteten nach Veilchen.

Ich liebte es, wenn ich dorthin geschickt wurde um für Mutter einen Strauß mit 3-5 Alpenveilchenblüten mit Zierspargel zu holen. Sie hat zwischen Weihnachten und Neujahr Geburtstag. Bis heute besorgen wir ihr Alpenveilchen mit Zierspargel.

Zu jeder Jahreszeit wurden passende Blumen und auch Gemüsepflanzen angezogen. Es war alles um die Ecke und wir Kinder bemerkten die Arbeit der Menschen unbewusst. (Natürlich wurde auch hier Energie verwendet. )

Was ist geschehen, dass innerhalb von ein paar Jahrzehnten wir so gierig geworden sind?

Zu jeder Tages- und Jahreszeit möchten wir alle möglichen Blumen besitzen. Wir vergessen unsere Freude, wenn wir mit Geduld das erste Veilchen im Frühling am Wegesrand begegnen.

Nicht nur auf unsere Nahrung sollten wir mehr achten auch auf unsere sinnlichen Freuden.

 

Lit.:

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Verein Slowflower Bewegung 

Buch Slow Flower im Hauptverlag  

Buch SlowFlower Bewegung im Hauptverlag 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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